Aktualisiert am 4. Januar 2022 von Ömer Bekar

Eine Speisekarte informiert den Gast über Ihr Speisen- und Getränkeangebot. Doch eine gelungene Speisekarte informiert nicht nur. Sondern sie weckt die Vorfreude auf das kulinarische Erlebnis.

Die Speisekarte gehört zur Grundausstattung eines Restaurants. Allerdings ist eine Speisekarte mehr als nur eine Liste, in der aufgeführt ist, was der Gast bestellen kann. Vielmehr ist die Speisekarte ein Aushängeschild, das das Konzept des Restaurants vermittelt und den Gast auf seinen Restaurantbesuch einstimmt.

Eine Speisekarte, die ansprechend aussieht, sich hochwertig anfühlt und mit aussagekräftigen Inhalten punktet, ist ein sehr wirksames Werbemittel. Andersherum lässt eine langweilige, nichtssagende oder schmuddelige Speisekarte den Gast nichts Gutes erwarten. Doch was heißt das für die Praxis? Lesen Sie in diesem Beitrag, welche Fehler Sie vermeiden sollten und wie Ihnen eine optimale Speisekarte gelingt.

Welche Fehler Sie beim Erstellen Ihrer Speisekarte unbedingt vermeiden sollten

Wenn es um ihr Restaurant geht, sind die meisten Gastronomen echte Profis. Sie kennen ihren Betrieb in- und auswendig, beherrschen die Abläufe und managen alles von der Küche über das Personal bis hin zu den Bestellungen und Einkäufen. Doch wie Speisekarten professionell erstellt werden, haben die wenigsten Gastronomen gelernt. Und genau aus diesem Grund tun sie sich nicht nur recht schwer damit, ansprechende Speisekarten zu schreiben. Stattdessen lassen sich bei Speisekarten regelmäßig die gleichen Fehler beobachten. Damit Ihnen das nicht passiert, haben wir die typischen Fehler bei Speisekarten zusammengestellt.

Grundsätzliche Fehler bei Speisekarten

Zunächst einmal gibt es ein paar grundsätzliche Fehler, die Sie bei Ihrer Speisekarte vermeiden sollten:

Rechtschreibfehler

Rechtschreib- und Grammatikfehler wirken nicht nur unprofessionell, sondern können schlimmstenfalls sogar zu Missverständnissen führen. Achten Sie deshalb unbedingt auf eine korrekt geschriebene und ausformulierte Speisekarte. Wenn Sie Ihre Speisekarte schreiben, lassen Sie zuerst die Rechtschreibungsprüfung Ihres Textverarbeitungsprogramms über das Dokument laufen. Bitten Sie anschließend eine oder mehrere Personen, sich Ihre Speisekarte durchzulesen. Während Ihnen selbst Fehler vielleicht nicht auffallen, springen Außenstehenden Fehler in fremden Texten nämlich oft sofort ins Auge.

Zu umfangreiche Speisekarte

Um den Geschmack möglichst vieler Gäste zu treffen, gestalten viele Gastronomen ein sehr umfangreiches Speisenangebot. Doch eine Speisekarte mit zu vielen Gerichten bringt mehrere Nachteile mit sich:

  • Der Gast kann sich nur schwer entscheiden und ein Lieblingsgericht, wegen dem er in dieses Restaurant kommt, ausmachen.
  • Je mehr verschiedene Gerichte auf der Speisekarte stehen, desto mehr unterschiedliche Handgriffe sind notwendig. Die Küche kann dadurch ins Schwimmen kommen.
  • Das Konzept des Restaurants wird nicht klar. Stattdessen entsteht beim Gast mitunter der Eindruck, dass das Restaurant von allem ein bisschen, aber nichts so richtig macht.
  • Manchmal fühlt sich der Gast ein wenig auf den Arm genommen. Nämlich dann, wenn die Karte zwar sehr lang ist, die einzelnen Gerichte aber letztlich alle gleich sind und sich nur durch ein, zwei Zutaten voneinander unterscheiden.

Legen Sie deshalb eine klare Linie fest und beschränken Sie sich auf wenige Gerichte, die Sie dafür perfekt zubreiten. Mehr als sechs bis zehn Hauptgerichte sollten Sie nicht auf Ihrer Karte haben. Durch wechselnde Tagesgerichte oder Wochenkarten können Sie immer noch genug Abwechslung in Ihr Angebot bringen.

Zu viele Fachbegriffe

Als gestandener Gastronom sind Ihnen Fachausdrücke zu Gerichten, Zutaten und Zubereitungsmethoden geläufig. Doch dieses Fachwissen dürfen Sie bei Ihren Gästen nicht voraussetzen. Die schönste Speisekarte bringt nicht viel, wenn der Gast sie nicht versteht. Zumal sich viele Gäste schämen, nachzufragen, was ein Fremdwort oder Fachbegriff bedeutet. Wählen Sie für Ihre Speisekarte deshalb eine einfache, verständliche Sprache. Und fragen Sie einen Dritten, der nicht aus der Gastronomie kommt, ob er die Gerichte und Beschreibungen in Ihrer Speisekarte versteht.

Gestaltungsfehler bei Speisekarten

Die Speisekarte ist so etwas wie die Visitenkarte Ihres Restaurants. Ein Gast schließt vom Erscheinungsbild der Speisekarte auf Ihre Arbeitsweise und die Qualität der Küche. Wenn auf Ihren Tischen lieblos gestaltete, abgegriffene, qualitativ minderwertige oder gar schmutzige Speisekarten stehen, wird der Gast nichts Gutes erwarten. Vermeiden Sie deshalb folgende Fehler:

Unglücklich gewähltes Material

Sie können Ihre Speisekarte rechteckig, quadratisch, rund oder in einer unregelmäßigen Form anlegen. Ihre Speisekarte kann aus einem Umschlag und Innenseiten bestehen, wie ein Buch gebunden sein, ähnlich wie eine Zeitung mehrere einzelne Blätter umfassen, gefaltet sein oder an ein größeres Poster erinnern. Sie können Materialien wie Karton, Papier, Kunststoff, Leder oder Holz wählen. Doch egal, wofür Sie sich entscheiden, sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Speisekarte

  • lange haltbar ist und nicht schon nach ein paar Mal Durchblättern zerfleddert wirkt,
  • bei Bedarf gereinigt werden kann,
  • einen hochwertigen Eindruck macht,
  • vom Gast gut gehandhabt werden kann.

Wählen Sie eine Speisekarte mit austauschbaren Innenseiten, dann achten Sie außerdem darauf, dass die Innenseiten auch wirklich problemlos ausgetauscht werden können.

Leseunfreundliche Aufmachung

Natürlich soll eine Speisekarte auch optisch überzeugen. Und eine Spur Individualität ist wichtig, damit die Speisekarte zum Gesamtbild des Restaurants passt. Der Gast sollte nicht das Gefühl haben, dass er irgendeine Speisekarte vor sich hat, die so auch in jedem anderen Restaurant ausgegeben werden könnte. Stattdessen sollte er sofort erkennen, dass diese Speisekarte die Speisekarte Ihres Restaurants ist. Trotzdem sollten Sie sich in Sachen Design und Layout zurückhalten. Denn Ihr Gast muss die Speisekarte lesen können. Eine hellblaue Schrift auf einem dunkelblauen Papier mit weißem Blumenrand beispielsweise mag zwar hübsch aussehen. Doch bei etwas gedämmtem Licht wird kaum jemand die Speisekarte entziffern können. Achten Sie also unbedingt auf ein harmonisches Gleichgewicht zwischen Kreativität und Lesefreundlichkeit.

Inhaltliche Fehler

Eine Speisekarte hat nicht nur eine praktische Funktion. Ihre Aufgabe besteht nicht allein darin, den Gast über das Speisen- und Getränkeangebot zu informieren. Stattdessen ist die Speisekarte auch ein Werbemittel für Ihr Restaurant. Vermeiden Sie daher folgende Fehler:

Reine Liste

Sehr oft ist eine Speisekarte letztlich nichts anderes als eine reine Liste, die die Gerichte samt Zutaten und den Preisen daneben aufführt. Das Problem an dieser Gestaltung ist, dass die Aufmerksamkeit des Gastes auf die Preise gelenkt wird. Er liest den Namen des Gerichts und direkt danach wandert sein Blick auf den Preis. Folglich wird er seine Auswahl immer auch vom Preis abhängig machen. Ihr Ziel sollte aber sein, die Aufmerksamkeit auf das kulinarische Erlebnis zu lenken, das Sie dem Gast mit dem jeweiligen Gericht bieten. Ordnen Sie die Inhalte in Ihrer Speisekarte also so an, dass die Gerichte im Vordergrund stehen und nicht die Preise.

Lieblose Beschreibungen

Ein weiterer klassischer Fehler ist, dass die Gerichte ziemlich lieblos beschrieben werden. Oft wird einfach nur der Name genannt und dazu werden die Zutaten aufgelistet. Dabei reichen schon kleine Wörter und etwas ausführlichere Beschreibungen aus, um dem Gast ein Gericht schmackhaft zu machen. Dazu ein Beispiel:

  • Formulierung 1: Nackensteak mit Champignons und Bratkartoffeln
  • Formulierung 2: Saftiges Nackensteak, auf dem Grill zubereitet. Dazu gedämpfte Rahmchampignons mit einer feinen Knoblauchnote und knusprig geröstete Kartoffelscheiben mit frischen Kräutern.

Was hört sich für Sie besser an? Und was glauben Sie, wird Ihren Gast eher ansprechen? Geben Sie sich bei der Beschreibung Ihrer Gerichte also Mühe. Präsentieren Sie Ihre Köstlichkeiten nicht erst auf dem Teller, sondern schon in der Speisekarte.

Wie Sie beim Schreiben Ihrer Speisekarte vorgehen sollten

Eine rundum gelungene Speisekarte lässt sich nicht in wenigen Minuten zusammenbasteln. Aber es lohnt sich, wenn Sie sich die Zeit nehmen. Denn Ihre Gäste werden es Ihnen danken und mit entsprechenden Umsätzen honorieren. Doch wie sollten Sie konkret vorgehen? Hier ist eine Art Kurzanleitung:

  • Machen Sie sich Gedanken zu Ihrem Konzept und zum Image Ihres Restaurants. Wählen Sie dann ein Material und ein Design aus, das Ihr Restaurant widerspiegelt.
  • Überprüfen Sie Ihr Speisenangebot. Welche Gerichte sind echte Highlights und verkaufen sich besonders gut? Welche Gerichte kommen weniger gut an oder werden nur selten bestellt? Stellen Sie auf dieser Basis Ihr Angebot zusammen.
  • Geben Sie Ihren Gerichten ansprechende Namen und beschreiben Sie, welche Leckereien den Gast erwarten.
  • Achten Sie darauf, dass Ihre Formulierungen nicht nur aus Fachbegriffen bestehen, die ein Laie nicht versteht. Stellen Sie sicher, dass Ihr Gast weiß, was er bestellt. Und entfernen Sie mögliche Rechtschreibfehler.
  • Gestalten Sie Ihre Speisekarte so, dass die Gerichte und der kulinarische Genuss im Vordergrund stehen, und nicht die Preise.
  • Kreieren Sie eine ansprechende Optik, die zu Ihrem Restaurant passt. Aber achten Sie darauf, dass Ihre Speisekarte übersichtlich und lesefreundlich bleibt.

Was Sie eine Vorlage für Ihre Speisekarte finden

Die richtige Vorlage für Ihre Speisekarte zu finden, ist mitunter gar nicht so einfach. Denn es gibt eine Reihe von Fragen, die in diesem Zusammenhang geklärt sein wollen. Hierzu gehören beispielsweise:

  • Welches Design passt zum Restaurantkonzept und repräsentiert mein Restaurant am besten?
  • Soll die Speisekarte edel, klassisch, modern oder ausgefallen sein?
  • Gibt es ein bestimmtes Thema, Motto oder Bild, das die Speisekarte prägen soll?
  • Möchte ich meine Speisekarte öfter ändern?

Die Speisekarte informiert den Gast nicht nur darüber, was er bei Ihnen bestellen kann. Sondern die Speisekarte vermittelt dem Gast auch, wofür Ihr Restaurant steht und was ihn erwartet. Schauen Sie sich deshalb verschiedene Vorlagen an. Im Internet finden Sie zahlreiche Seiten, die sich auf Speisekartenvorlagen spezialisiert haben. Stöbern Sie durch die Vorlagen und schauen Sie sich an, was Ihnen gefällt und was Sie anspricht. Werfen Sie auch einen Blick auf die Speisekarten Ihrer Mitbewerber und überlegen Sie, was Ihnen an deren Karten gut gefällt und was Sie besser machen können. Fachzeitschriften und Gastronomie-Webseiten können Ihnen ebenfalls wertvolle Anregungen liefern. Haben Sie eine Vorlage gefunden, die Sie überzeugt, können Sie diesen Vordruck übernehmen und mit Ihren Inhalten füllen. Ansonsten können Sie aber auch selbst zum Designer werden. Setzen Sie sich an den Computer, spielen Sie mit Farben, Schriften, Grafiken und Layouts. So entsteht dann Ihre ganz persönliche und individuelle Vorlage.

Vordruck für eine Speisekarte

Vorspeisen

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Hauptgerichte

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Desserts

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Menus für zwei oder mehr Personen

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