Aktualisiert am 4. Januar 2022 von Ömer Bekar

Zweifelsohne gibt es schönere Anlässe für ein Dankeschön. Aber es gehört zum guten Ton, sich für die Anteilnahme in einem Trauerfall zu bedanken.

Es gehört zu den schwersten Erfahrungen im Leben, von einer Person, die einem nahestand, für immer Abschied zu nehmen. Denn der Verstorbene hinterlässt eine Lücke.

Und dabei spielt es keine Rolle, ob er plötzlich und völlig unerwartet aus dem Leben gerissen wurde oder ob er schon längere Zeit krank oder sehr alt und sein Tod deshalb abzusehen war. Für die Angehörigen ist es ein hilfreiches Gefühl, zu wissen, dass sie in ihrer Trauer und mit ihrem Schmerz nicht allein sind. Aus diesem Grund ist es üblich, den Hinterbliebenen zu kondolieren, entweder persönlich oder schriftlich. Zudem wird dem Verstorbenen oft durch die Teilnahme an der Trauerfeier die letzte Ehre erwiesen und viele Trauergäste bringen durch Blumen, Geld oder Spenden einen letzten Gruß an den Verstorbenen zum Ausdruck. Umgekehrt ist es Brauch, dass sich die Angehörigen für die Anteilnahme, das Mitgefühl und die Hilfe, die sie erfahren haben, bedanken. Nur: Wie formuliert man eine solche Danksagung? Wann werden die Danksagungen verschickt? Und was ist besser, Danksagungskarten oder eine Anzeige in der Zeitung? Diese Fragen beantworten wir Ihnen im Folgenden.

Die Trauerkarten für die Danksagung

Im Schreibwarenbedarf sind Danksagungskarten im Trauerfall in vielen verschiedenen Varianten erhältlich. Eher schlichte und dezente Danksagungskarten sind genauso zu finden wie sehr elegante Karten oder modern gestaltete Trauerkarten. Dabei werden die Danksagungskarten meist in Packungen angeboten, die mehrere Karten und die dazugehörigen Briefumschläge enthalten. Mögen Sie es individueller, können Sie Ihre Danksagungskarten aber auch selbst gestalten. Eine Möglichkeit hierbei ist das Internet.

In Online-Shops gibt es Vorlagen für Karten, die Sie entwerfen und mit Ihren Inhalten ergänzen können. Anschließend werden die Karten in der gewünschten Stückzahl gedruckt und zu Ihnen nach Hause geschickt.

Eine andere Möglichkeit ist, dass Sie die Trauerdanksagungskarten komplett selbst anfertigen. Dafür benötigen Sie entweder Kartenrohlinge oder Tonkarton, Briefumschläge, Ihren Computer samt Drucker und etwas Zeit. Wie Sie die Karten gestalten, bleibt natürlich Ihrem eigenen Geschmack überlassen. Generell sind solche Karten aber eher zurückhaltend gestaltet. Schwarz, Weiß und Grautöne dominieren das Gesamtbild. Sie können es bei Ihren Karten rein bei Text belassen. Oder Sie verzieren die Karten mit einem passenden Motiv. Typisch dabei sind christliche und weltliche Sinnbilder, beispielsweise ein Kreuz, Ähren, ein Gebetbuch, eine Kerze, ein Engel, ein Baum, Laub, ein Weg, ein Sonnenuntergang, ein Regenbogen oder eine Taube.

Auch Blumen wie Rosen, Orchideen, Lilien oder Calla werden gerne verwendet. Möchten Sie Ihre Danksagung mit einer Erinnerung verknüpfen, können Sie ein Foto des Verstorbenen einfügen. Gab es etwas, das der Verstorbene besonders mochte oder das ihn auszeichnete, kann ein Bild davon ebenfalls ein schönes Motiv für Ihre Danksagungskarten sein.

Die Inhalte der Danksagung im Trauerfall

Vermutlich – und glücklicherweise – werden Sie eher selten Danksagungen im Trauerfall formulieren müssen. Und gerade nach dem schmerzlichen Verlust eines lieben Menschen ist es alles andere als leicht, sich hinzusetzen und die richtigen Worte für einen Dankestext zu finden. Dazu möchten wir Ihnen zunächst einmal mit auf den Weg geben, dass Sie sich keine Sorgen machen müssen. Für eine Danksagung gibt es keine formalen Regeln. Ihre Danksagung ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Deshalb gibt es hier kein Richtig und kein Falsch. Und als konkrete Hilfestellung haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt, aus welchen Inhalten sich eine Danksagung im Trauerfall üblicherweise zusammensetzt.

Name des Verstorbenen und Todestag

Ihre Danksagung sollte auf jeden Fall den Namen des Verstorbenen enthalten. Am besten schreiben Sie den Namen größer als den restlichen Text. Dadurch fällt das Augenmerk direkt auf den Verstorbenen. Zusätzlich dazu sollten Sie unter dem Namen das Sterbedatum angeben. Auf diese Weise rücken Sie diesen Tag noch einmal in Erinnerung.

Wenn Sie möchten, können Sie auch das Geburtsdatum des Verstorbenen in der Danksagung aufführen. Dadurch wären die Lebensdaten komplett. Anders als in der Traueranzeige bleibt es bei der Danksagung aber meist beim Todestag. Das Geburtsdatum des Verstorbenen wird in einer Danksagung eher nicht erwähnt.

Sinnspruch

Ein weiterer Inhalt Ihrer Danksagung kann ein Sinnspruch sein. Bei diesem Sinnspruch kann es sich um ein Zitat, einen Bibelvers, ein Gedicht oder auch ein Gebet handeln. Ein Sinnspruch mit religiösem Hintergrund bietet sich vor allem dann an, wenn der Verstorbene ein gläubiger Mensch war. Ein Beispiel:

Wenn der Glaube im Leben des Verstorbenen überhaupt keine Rolle spielte oder jeder weiß, dass der Verstorbene der Kirche ziemlich kritisch gegenüberstand, ist ein Sinnspruch mit religiösem Hintergrund aber eher nicht angebracht. In diesem Fall passt ein weltlicher Sinnspruch besser. Auch hierzu drei Beispiele:

 

Der Sinnspruch muss aber nicht unbedingt den Tod thematisieren. Genauso können Sie als Sinnspruch ein Zitat wählen, das der Verstorbene besonders mochte. Vielleicht hatte er ja ein Lieblingslied, ein Lieblingsbuch oder einen Lieblingsfilm, aus dem Sie zitieren können. Möglicherweise gibt es einen Ausspruch, der für den Verstorbenen typisch war und den er ständig gesagt hat. Auch solche sehr persönlichen Zitate können wunderbar an den Verstorbenen erinnern.

Verwenden Sie eine Klappkarte, können Sie den Spruch auf der linken Innenseite positionieren. Hier ist dann auch genug Platz für ein längeres Gedicht oder ein Gebet. Ist Ihr Sinnspruch nur kurz, können Sie ihn ganz oben auf der rechten Karteninnenseite, über dem Namen des Verstorbenen und Ihrem Dankestext platzieren. Wichtig ist nur, dass der Sinnspruch nicht zu viel Raum einnimmt und die eigentliche Danksagung nicht in den Hintergrund rückt. Und: Ein Sinnspruch ist kein Muss! Wenn Sie keinen Spruch finden, der Ihnen gefällt, oder wenn Ihr Dankestext ziemlich lang ist, dann lassen Sie den Sinnspruch einfach weg.

Dankestext

Das wichtigste und entscheidende Element in Ihrer Karte ist Ihr persönlicher Dankestext. Dabei können Sie Ihren Dank auf verschiedene Art zum Ausdruck bringen:

  • Sie können Ihren Dank in einer kurzen Form formulieren. In diesem Fall fassen Sie alle Beileidsbezeugungen in einem allgemeinen Satz zusammen, beispielsweise so: Allen, die ihr Mitgefühl auf so vielfältige Weise zum Ausdruck brachten und uns in den schweren Stunden des Abschieds zur Seite standen, sagen wir herzlichen Dank.
  • Sie können Ihren Dank ausführlicher formulieren und aufzählen, wofür Sie sich bedanken. Dabei können Sie die Beileidsbekundungen, die tröstenden Umarmungen, die Teilnahme an der Trauerfeier, die Blumen und die Spenden erwähnen. Daneben können Sie in Ihren ganz eigenen Worten formulieren, dass es für Sie tröstlich war, in Ihrer Trauer nicht allein gewesen zu sein. Wenn Sie möchten, können Sie außerdem erwähnen, was der Verstorbene wohl zu einer solchen Verabschiedung gesagt hätte.
  • Sie können in Ihrer Danksagung einzelne Personen oder Einrichtungen erwähnen, denen Sie Ihren besonderen Dank aussprechen möchten. Das können beispielsweise der Pfarrer oder der Trauerredner, der behandelnde Arzt, das Team des Pflegeheims oder die Vereinskameraden des Verstorbenen sein.

Aber noch mal: Sie müssen sich an keine bestimmten Vorgaben halten. Drücken Sie Ihren Dank so aus, wie Sie ihn empfinden. Und wie er zum Verstorbenen passt.

Ihr Name

Unter Ihrem Dankestext sollten Sie angeben, wer sich bedankt. Hierfür können Sie die Namen der nächsten Angehörigen aufzählen. Oder Sie nennen nur Ihr eigenen Namen und bedanken sich im Namen aller Angehörigen. Unter Ihrem Namen sollten Sie zudem den Ort und das Datum angeben. Das Datum wird auf einer Dankeskarte aber meist nicht voll ausgeschrieben. Stattdessen werden üblicherweise nur der Monat und das Jahr erwähnt.

Der richtige Zeitpunkt für die Danksagung

Einen festen Zeitrahmen, bis wann Ihre Danksagungen fertig sein sollten, gibt es nicht. Sie können sich also ruhig Zeit lassen. Zumal Sie nach der Beerdigung genug andere Sachen um die Ohren haben werden, die nach einem Todesfall erledigt werden müssen. Andererseits kann es für die Trauerbewältigung sehr hilfreich sein, wenn Sie sich mit den Danksagungen beschäftigen. Denn zum einen ist es tröstlich, wenn Sie sich die Kondolenzkarten noch einmal durchlesen und die Erlebnisse vor und während der Trauerfeier Revue passieren lassen. Zum anderen kann Ihnen das Schreiben der Danksagungen dabei helfen, zumindest mit den Trauerfeierlichkeiten als solches abzuschließen.

Wann Sie soweit, dass Sie sich für die erfahrene Anteilnahme bedanken können, entscheiden Sie ganz allein. Als Orientierungshilfe kann Ihnen aber die Zahl 40 dienen. Üblich ist nämlich, Danksagungen im Trauerfall 40 Tage und somit sechs bis sieben Wochen nach dem Todestag zu verschicken. Warum ausgerechnet 40 Tage? Dieser Zeitraum hat einen religiösen Hintergrund. Schon seit jeher steht die Zahl 40 für einen Zyklus. Solange dauert es, bis etwas abgeschlossen ist, gereift ist oder sein Ziel gefunden hat. Deshalb dauert beispielsweise auch die Fastenzeit vor Ostern 40 Tage. Doch nicht nur im Christentum hat die Zahl 40 eine tiefere Bedeutung. Auch in anderen Religionen und Kulturen ist die 40 eine besondere Zahl. In der Zeitung erscheint eine Dankesanzeige meist ebenfalls sechs bis sieben Wochen nach der Traueranzeige.

Danksagung per Trauerkarte oder Zeitungsanzeige

Für Ihre Danksagung können Sie eine Anzeige in der Zeitung schalten. Wenn Sie dort eine Traueranzeige veröffentlicht haben, werden die Traueranzeige und die Danksagung oft als Paket angeboten. Dadurch wird es etwas kostengünstiger. Dennoch müssen Sie für die Zeitungsannoncen mit mehreren hundert Euro rechnen. Wenn die Anteilnahme sehr groß war, macht eine öffentliche Danksagung in der Zeitung aber durchaus Sinn. Sehr viel persönlicher wird es, wenn Sie Danksagungskarten erstellen und verteilen. Zudem bringen Sie mit einer Danksagungskarte nicht nur Ihren Dank zum Ausdruck. Die Empfänger der Karten haben auch ein letztes Andenken an den Verstorbenen. Insgesamt haben Danksagungskarten deshalb einen höheren Stellenwert und sind daher zu einem schönen Brauch geworden. Eine Danksagung in der Zeitung kann die persönlichen Danksagungen ergänzen, aber nicht ersetzen. Zumindest den Personen, die Sie in der schweren Zeit ganz besonders unterstützt haben, sollten Sie also eine Dankeskarte zukommen lassen.

Und noch etwas:

Selbstverständlich können Sie Ihren Danksagungstext am Computer schreiben und ausdrucken. Niemand erwartet, dass Sie alle Danksagungen von Hand schreiben. Gleichzeitig heißt das aber auch, dass Ihr Dankestext eher allgemein bleiben wird. Denn Sie werden in aller Regel einen Text formulieren und für alle Karten verwenden. Möchten Sie jemandem ein paar persönliche Worte zukommen lassen, dann schreiben Sie diese Zeilen separat und fügen Sie den Brief der Trauerkarte hinzu.

Vorlage: Danksagung für Trauerkarten