Aktualisiert am 4. Januar 2022 von Ömer Bekar

In der Schule können Urkunden eine schöne Geste sein, um Schüler für besondere Leistungen auszuzeichnen oder zu loben. Hier sind ein paar Anregungen!

Wenn von Schulurkunden die Rede ist, werden Sie wahrscheinlich im ersten Moment an Zeugnisse, Siegerurkunden und andere offizielle Schriftstücke denken. Solche Urkunden können und dürfen Sie natürlich nicht selbst ausstellen. Aber es gibt eine Reihe von anderen Schulurkunden, die Sie für oder zusammen mit Ihren Schülern gestalten können, um Leistungen zu honorieren oder Engagement anzuerkennen. Und Ideen dafür haben wir im Folgenden für Sie zusammengetragen.

Das ist eine Mustervorlage. So könnte Ihr Schreiben aussehen.

Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Schulzeugnisse sind öffentliche Urkunden

In einem Schulzeugnis wird der Leistungsstand eines Schülers zusammenfassend beurteilt. Dabei gibt es die Zeugnisse

  • als Halbjahreszeugnis zum Ende des ersten Schulhalbjahres.
  • als Jahreszeugnis zum Ende des zweiten Schulhalbjahres; ausgegeben wird das Jahreszeugnis am letzten Unterrichtstag vor der Sommerferien und in dem Zeugnis steht, ob der Schüler versetzt wird.
  • als Abschlusszeugnis zum Schulabschluss, wenn der Schüler die Abschlussprüfung erfolgreich bestanden hat.
  • als Abgangszeugnis, wenn der Schüler die Schule ohne Schulabschluss verlässt.

In dem Zeugnis wird der Leistungsstand in den einzelnen Schulfächern durch Schulnoten ausgedrückt. Außerdem stehen im Schulzeugnis die sogenannten Kopfnoten, durch die das Arbeits- und Sozialverhalten beurteilt wird. Und dann gibt es noch ein Feld mit Bemerkungen. Hier werden beispielsweise die Teilnahme am Förderunterricht oder einer AG, ein besonderes Engagement, nähere Angaben zur Versetzung oder einem Schulwechsel, aber auch Fehltage und Verspätungen notiert. In dem Feld mit den Bemerkungen werden also alle Dinge aufgeführt, die mit der Schule zusammenhängen, aber keinen direkten Bezug auf einzelne Schulfächer oder die Schulnoten haben.

Und was heißt öffentliche Urkunde?

Dabei haben Schulzeugnisse den Status von öffentlichen Urkunden. Eine Urkunde im rechtlichen Sinne ist eine schriftliche und oft beglaubigte Erklärung, die einen bestimmten Sachverhalt festhält. Und eine öffentliche Urkunde liegt vor, wenn die Urkunde entweder von einer öffentlichen Behörde oder von einer Person, die mit öffentlichem Glauben versehen ist, ausgestellt wurde. Das ist bei einem Schulzeugnis der Fall. Schulzeugnisse werden nämlich von der Zeugniskonferenz beschlossen und vom Schulleiter oder Klassenlehrer unterschrieben. Je nach Bundesland werden entweder alle Jahreszeugnisse oder nur die Abschluss- und Abgangszeugnisse außerdem mit dem Dienstsiegel versehen.

Vereinfacht erklärt, ist ein Schulzeugnis also ein amtliches Dokument. Deshalb dürfen Sie sich nicht selbst irgendwelche Schulzeugnisse ausstellen oder Ihre vorhandenen Schulzeugnisse abändern. Denn das wäre Urkundenfälschung.

Schulurkunden selbst gestalten

In der Schule gibt es aber natürlich nicht nur die Zeugnisse als Urkunden. Stattdessen sind Ihnen sicherlich die Urkunden bekannt, die die Schüler bekommen, wenn Sie an den Bundesjugendspielen und an anderen Sportwettbewerben teilnehmen. Doch daneben können Sie selbst auch eigene Urkunden gestalten, wenn Sie Schüler auszeichnen, loben oder motivieren möchten. Und ein paar Ideen und Tipps für solche Urkunden haben wir für Sie zusammengetragen.

Mögliche Anlässe für Schulurkunden

In der Schule finden regelmäßig verschiedene Veranstaltungen statt. Mal sind es Feste, mal Projektwochen und mal schul- oder klasseninterne Wettbewerbe. Außerdem gibt es noch die Arbeitsgemeinschaften wie die Theatergruppe, den Schulchor oder die AG, die sich um den Schulhof kümmert. Und auch im Schulunterricht selbst werden Ziele erreicht und Lernetappen abgeschlossen. Zudem gibt es in jeder Klasse Schüler, die sich besonders viel Mühe geben. Aus all diesen Szenarien lassen sich Themen für Schulurkunden ableiten. Hier ein paar Ideen und Anregungen:

  • Urkunde für vorbildliches Verhalten auf dem Pausenhof
  • Urkunde für das Engagement als Schülerlotse oder Schulsanitäter
  • Urkunde zur Ernennung als Klassensprecher/in
  • Urkunde für die Teilnahme an einer AG
  • Urkunde für die tolle Mitarbeit bei der Projektwoche
  • Urkunde als Dankeschön für die Helfer beim Schulfest
  • Urkunde für die erfolgreiche Teilnahme am Lesewettbewerb
  • Urkunde für ein sehr gutes Zeugnis in einem bestimmten Schuljahr
  • Urkunde für das Erlernen aller Buchstaben oder der Zahlen bis zu einer gewissen Größenordnung
  • Urkunde als Auszeichnung für Pünktlichkeit oder das Erledigen aller Hausaufgaben

Natürlich sind solche Urkunden keine offiziellen Urkunden. Aber vor allem für jüngere Schüler spielt das meist keine Rolle. Für sie zählt vielmehr die Auszeichnung. Als Lehrer oder Schule können Sie den Kids eine Freude machen, die sie mit Stolz erfüllt und sicherlich dazu motiviert, sich auch in Zukunft anzustrengen. Und Sie können zusammen mit Ihren Schülern Urkunden entwerfen, um damit beispielsweise den Eltern, anderen Lehrern oder dem Hausmeister Anerkennung zu zollen.

Die Inhalte der Schulurkunden

Inhaltlich sollten Sie sich bei einer Urkunde auf das Wesentliche beschränken. Eine Urkunde braucht nicht viel Text, sondern lebt gerade davon, dass sie nur die wirklich wichtigen Dinge nennt. Zuallererst braucht die Urkunde deshalb einen Titel, der schlicht und einfach Urkunde lauten kann. Aber auch Bezeichnungen wie Ehrenurkunde, Siegerurkunde, Teilnahmeurkunde, Würdigung oder Auszeichnung sind natürlich möglich. Nach dem Titel kommt auch schon der Urkundentext, der beantworten sollte,

  • wer die Urkunde bekommt,
  • wofür die Urkunde verlieren wird,
  • wann und wo die Urkunde verlieren wird und
  • von wem die Urkunde verliehen wird.

Den Text sollten Sie zentriert auf der Urkunde ausrichten. Mit Ihrer Unterschrift und eventuell dem Schulstempel ist die Urkunde komplett. Belassen Sie es auch bei diesen wenigen Inhalten und bringen Sie Ihre Formulierungen auf den Punkt. Denn durch zu viel Text geht die Wirkung der Urkunde verloren.

Die Gestaltung der Schulurkunden

Da auf einer Urkunde nur wenig Text steht, können Sie den Text ruhig recht groß drucken. Für die Inhalte hat sich eine Schriftgröße von 14 bis 16 Punkt bewährt, der Titel darf noch größer sein. Und für den Titel können Sie ruhig eine ausgefallene oder verschnörkelte Schrift wählen. Den eigentlichen Text sollten Sie dann aber wieder in einer einfachen, klaren und gut lesbaren Schriftart drucken. Am besten orientieren Sie sich an den Schriftarten in den Schulbüchern. Schließlich sollen Ihre Schüler die Urkunden ja ohne Probleme entziffern können. Als Schriftfarbe wird bei Urkunden meist Schwarz gewählt. Denn schwarze Schrift auf einem weißen oder hellen Untergrund ist besonders gut zu lesen. Für Ihre Schüler können Sie den Titel natürlich auch kindgerecht bunt gestalten. Viel mehr als zwei verschiedene Schriftfarben sollten Sie aber besser nicht verwenden. Denn zusammen mit den anderen Elementen auf der Urkunde wird das Gesamtbild sonst schnell zu unruhig.

Um Ihre Schulurkunden optisch aufzulockern, können Sie Grafiken einfügen. Dabei bieten sich vor allem Motive an, die gut zur Schule passen, also beispielsweise Bücher, Stifte, Buchstaben, Zahlen, eine Schultafel oder natürlich Schulkinder. Achten Sie auch hier aber wieder auf ein harmonisches Gesamtbild. Schließlich soll die Grafik Ihre Urkunde nur optisch aufwerten und nicht das Hauptelement sein. Grundsätzlich sollte auf den ersten Blick erkennbar sein, dass Ihre Urkunde eine Urkunde ist.

Das Papier für die Schulurkunden

Wenn Sie Ihren Schülern die Schulurkunden überreichen, sollte offensichtlich sein, dass es sich um ein besonderes Schriftstück handelt. Drucken Sie die Urkunden deshalb nicht auf normalem Kopierpapier aus, sondern verwenden Sie ein festeres Papier. Tonkarton beispielsweise ist hervorragend geeignet. Allerdings darf das Tonpapier ruhig weiß oder hell und schlicht sein. Denn so kommt die Schrift am besten zur Geltung. Und für eine ansprechende Optik können Sie mit einem Rahmen, Ornamenten oder Grafiken arbeiten. Als Größe sind Sie mit dem Format DIN A4 gut beraten. Dieses Format kann Ihr Drucker problemlos bedrucken. Gleichzeitig reicht diese Größe für eine Urkunde aus. Und die Schüler können die Urkunde in ein Heft oder einen Zeichenblock legen, um sie ohne Knicke und Falten nach Hause zu transportieren. Wenn Sie sehr viele Schulurkunden anfertigen wollen, können Sie auch zum Format DIN A5 greifen. So können Sie auf einem Blatt Tonpapier zwei Urkunden drucken. Kleiner sollten die Urkunden aber nicht sein. Sondern wirken Sie eher wie Notizzettel.

Allgemeiner Vordruck für Schulurkunden

URKUNDE

_______________ (Vorname, Nachname) _______________ 

_____ (Grund für die Urkunde, z.B. hat erfolgreich am Lesewettbewerb teilgenommen und dabei den … Platz belegt; wurde zum Klassensprecher der Klasse … gewählt; erledigt seine/ihre Hausaufgaben immer fleißig; hat das … Schuljahr prima gemeistert, usw.) _____

Dickes Lob und herzlichen Glückwunsch/Dank!

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Ort, Datum                 Unterschrift